Luiza Licina-Bode, Tierschutzbeauftragte:

Der Welttierschutztag am 4. Oktober ist ein wichtiger Anlass, um auf das sich wandelnde Verhältnis von Menschen und Tieren aufmerksam zu machen. Der Tierschutz hat eine hervorgehobene Bedeutung in unserem gesellschaftlichen Leben erlangt. Seit 2002 hat Tierschutz Verfassungsrang. Die Klima- und Biodiversitätskrise wirken zusätzlich als Katalysator für Veränderungen.

„Die SPD-Bundestagfraktion arbeitet deshalb beständig an umfangreichen Verbesserungen im Tierschutz, gemeinsam mit den Koalitionspartnern von Bündnis90/Die Grünen und FDP. Ob in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung, in der Natur, oder im privaten Zuhause: Alle Tiere haben ein Recht auf ein artgerechtes und leidfreies Leben. Der gesellschaftliche Wandel hin zu mehr Tierschutz muss mit gesetzlichen Vorgaben gelenkt werden.

Die Empfehlungen des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung, der so genannten Borchert-Kommission, sind für uns die entscheidende Grundlage für die künftige Nutztierhaltung in Deutschland. Wir haben eine andere, eine gute und zukunftsfeste Tierhaltung versprochen und wollen liefern. Oberstes Ziel ist es, dass Tiere in den unterschiedlichsten Bereichen wirksam geschützt werden. Dabei müssen wir Tierschutzangelegenheiten dringend zusammendenken: Die Regulierung des Online-Heimtierhandels, artgerechte Zucht- und Haltungsbedingungen und Konkretisierung von Qualzucht haben nicht nur einen entscheidenden Einfluss auf den Tierschutz, sondern auch auf die Belastung unserer Tierheime.

Ohne das tatkräftige, oft ehrenamtliche Engagement würde Tierschutz nicht in die Fläche kommen. Ein besonderer Dank gilt den Tierheimen und den dort Mitarbeitenden, die Haustiere in Not unermüdlich versorgen und hierfür mehrheitlich die Kosten tragen. Die notwendigen finanziellen Hilfen sind das Mindeste, um diese Arbeit zu unterstützen. Wir brauchen die im Koalitionsvertrag festgeschriebene Verbrauchsstiftung als strukturelle Hilfe des Bundes.“